17. Februar 2013
Nach kleinen Startschwierigkeiten mit der Regionalbahn saßen wir mit Sack und Pack im Intercity nach Frankfurt HBF.
Dank der Brotzeit vom Drexl und des Bordbistros waren wir verpflegt und kamen um 14 Uhr in Bad Homburg an. Begrüßt von Mitgliedern des Bad Homburger Carneval Vereins (HCV) und „el Presidente“ Wolfgang wurden wir standesgemäß mit Audi A5 und A7, Mercedes E-Klasse zu unserem 4* Hotel direkt am Bad Homburger Kurpark chauffiert. Da wir mit sämtlichen Instrumenten (Alphorn, komplettes Schlagzeug, Instrumente, Gepäck) per Bahn angereist waren, waren wir um diesen Transport heil froh.
El Presidente Wolfgang machte mit uns eine kleine Stadtführung und zeigte uns mit Hilfe seiner hervorragenden Vorbereitung die geschichtlichen Hintergründe der Kurgeschichte: Wir sahen Katholische, Evangelische, Griechisch-Orthodoxe Kirchen, den weltweit einzigen außerhalb Thailand errichteten goldverzierten Thai-Sala, das Schloß, die Kurparkanlagen und die vielen dort angelegten Brunnen, darunter den berühmten Elisabethbrunnen.
Nachdem unser Kulturhunger und der profane Hunger gestillt waren, ging‘s abends zur Hermes-House Band in den Kronenhof. Dort überraschte uns der HCV mit der großzügigen Geste, daß alle Speisen und Getränke des Abends auf ihre Rechnung gehen sollten. Vielen Dank nochmals dafür.
Wir feierten mit der Hermes House Band zu Titeln, wie „Que Sera“, „I will survive“, „Country Roads“, in die Nacht. Besonders schön war, daß auch die Bad Homburger Karnevalsprinzessin Ina I. zu uns stieß und mit uns feierte. Um 3 Uhr früh kamen wir wieder beim Hotel an und trafen dort schon Mitglieder der Hermes House Band in der Lobby. Die Verständigung mit der Niederländischen Band klappte mit einen Gemisch aus Bayerisch, Englisch, Niederländisch und viel Zeichensprache recht gut, so daß wir auf die Idee kamen, daß wir für den Rest der ankommenden Hermes House Band Mitglieder ein kurzes Standl spielen könnten. Gesagt getan, wir spielten um 3 Uhr nachts vor dem 4* Hotel direkt an der Kurpromenade den Egerländermarsch und die Hermes House Band hatte ihre rechte Freude daran.
Auch der Portier/Concierge an der Rezeption hatte seine besondere Freude mit uns, nicht daß das nächtliche Standl schon gereicht hätte, fand anschließend in der Lobby eine Art „Aftershowparty“ statt:
Wir sangen gemeinsam „Que Sera“ und der Steiß brachte bayerisches Kulturgut den Niederländern bei: Er wurde beim Versuch gefilmt, der Sängerin das Schuh-Platteln beizubringen, was nicht nur uns belustigte. Der Portier wanderte immer hektischer auf und ab, bis er uns doch eindringlich bat, in unsere Zimmer zu gehen. Wir entsprachen seiner Bitte teilweise, indem wir das Singen einstellten und die Gesprächslautstärke deutlich reduzierten. Aber wann hat man schon mal die Möglichkeit mit der Hermes House Band „musikalisch“ zu fachsimpeln? Auch wurden enge Kontakte geknüpft zwischen unseren Musikerinnen und deren Gitarristen. Es war einfach eine Freude und a mords Gaudi. Aber wir hatten unseren Auftritt noch vor uns und zwar in ein paar Stunden, so daß wir doch irgendwann die Lobby in Richtung unserer Zimmer verließen.
Am Sonntag morgen, gestärkt durch das exzellente Frühstücksbuffet, fuhren wir in den Kronenhof und bereiteten unseren Auftritt vor. Angesagt wurden wir durch die Vorsitzenden des HCV mit den Worten: „Die Blaskapelle hat ja schon heute früh erfolgreich um 3 Uhr ihren Soundcheck gemacht, also kann‘s losgehen.“
Wir spielten bayerische traditionelle Musik und besondere Schmankerl: Die Löffelpolka mit Löffellist Steiß mit schwarzer Perücke wie zu seinen (kurz zurückliegenden) Jugendzeiten, den Alphornzauber Errinnerungen an Altrei, Solopolkas wie Lerche, Max und Moritz von Guido Henn, Konzertmärsche wie „Sonne geht auf“, „Kometenflug“.
Auch die Prinzessin Ina I. ließ es sich nicht nehmen, geschmückt mit bayerischem Hut und Dirigerstab, den Bayerischen Defiliermarsch zu dirigieren. Das bayerische Essen und vor allen Dingen das malzige Bier des Kronenhofs waren hervorragend, die Stimmung auch, sogar so gut, daß wir für den vollen Kronenhof eine Stunde länger spielen durften.
Uns hat’s Spaß gemacht und so traten wir die Heimreise wieder per Bahn an. Alle sind gut angekommen und sogar das aufgeteilte Schlagzeug hat Raisting unversehrt und vollständig erreicht. Vielen Dank lieber HCV für das herzliche Aufnehmen in Euren Reihen und das schöne Jubiläumswochenende.