Schon zum wiederholten Mal unterstützten wir die Raistinger Dreschgruppe im Freilichmuseum Glentleiten am Kochelsee am Tag der deutschen Einheit. Dort durften wir in unserer „Kirchta-Musik“ Besetzung hauptsächlich altbayerische Stücke spielen, die zum wunderschönen Oktoberwetter hoch über dem Kochelsee auf der traditionellen Glentleiten bestens passten.
Im Jahr 2005 lernten wir den Karnevalsverein „Schwere Artillerie“ aus Linz am Rhein bei einer Floßfahrt auf der Isar kennen. Kaum 10 Jahre später sind wir wieder mit unseren Freunden aus Linz auf der Isar. Einzig die Musiker sind nicht mehr ganz dieselben. 2015 haben wir viele junge Musikanten dabei. Daher ließ Prinz Murmel es sich nicht nehmen die Äquator-, nein Isartaufe vorzunehmen: Jeder Musiker für den es die erste Floßfahrt war wurde mit Isar-Wasser (d.h. ich hoffe es war Isar-Wasser) getauft (siehe Fotos).
Bei strahlend schönem Sommerwetter startet die Floßfahrt in Wolfratshausen. Gestärkt mit mehr als ausreichender Verpflegung (ich höre immer noch „Esst Leberkäse, es gibt frischen Leberkäse“) und bester Laune. Wir sind die einzige richtige Blaskapelle, die anderen Flöße haben kleine Bands dabei. Traditionelle unverstärkte Musik ist eben etwas Besonderes.
Die 2 Flößer steuerten uns zielsicher bei hohem Wasserstand die Isar entlang. Gute Verpflegung, gute Musik, beste Stimmung, was will man mehr. Als wir die Stücke „Halbes Jahrhundert“ und Böhmischer Traum auf Höhe des englischen Gartens gespielt hatten , sagten die Flößer, dass sie diese Stücke noch nie so gut auf der Isar gehört hätten, was uns natürlich sehr freute. Die Isar war warm, so dass einige Linzer Kinder kurzerhand die Isar zum Baden nutzten. „Nackade“ beim Isar-Sonnen wie wir in Bayern sagen, haben wir dieses Mal allerdings nicht gesehen. Unfreiwillig wurde diesmal auch kein Musiker nass außer bei den Floß-Rutschen, aber die Abkühlung war an diesem Tag gar nicht schlecht.
Dank der guten Flößer, der Musik und der guten Verpflegung war die Floßfahrt (leider) schnell rum und München gleich erreicht. Es war wieder einmalig schön mit Euch – der Schweren Artillerie – auf der Isar und wir freuen uns schon im Oktober bei Euch in Linz am Rhein das Oktoberfest spielen zu dürfen.
Im April 2015 durften wir in der Pfarrkirche St. Remigius unser Kirchenkonzert spielen. Es standen viele abwechslungsreiche Stücke auf dem Programm (PDF).
Das Konzert wurde klassisch mit dem Stück Canto Ambrosiano eröffnet, eine Komposition von Alfred Bösendorfer, der den Choral „Großer Gott wir loben Dich“ verarbeitete. Richard Wagners „Sei uns Gegrüßt“ das ursprünglich für 100 Mann Chor und Orchester für eine Freiluftaufführung geschrieben wurde, erklang in Raistings Pfarrkirche. Aber nicht nur Klassik war zu hören, sondern auch Traditionelles: Unser junges Klarinettentrio spielte u.a. 3 Almer von Erich Sepp und unser Blechbläserseptett spielte zeitgenössische Filmmusik: „Gabriella’s Song“ in einem schweren Arrangement von „DaBlechhauf’n“. Die gesamte Blaskapelle kam natürlich auch zum Einsatz bei symphonischer Blasmusik: 2 Werke von Thiemo Kraas mit zum Teil schnellen Teilen wie im Stück Mosaichoralmente. Versöhnlicher ging es weiter mit dem auf fast jeder Hochzeit gespielten Halleluja von Leonard Cohen und einem wunderschönen Flügelhornsolo „You raise me up“, dass Norbert Stechele spielte. Zum Abschluß erklang das allseits bekannte „Guten Abend gute Nacht“ von Johannes Brahms.
Geehrt wurde Anton Neumayr, der 35 Jahre bei uns Bass gespielt und das Musikfest 2004 maßgeblich mitgestaltet hat. Vielen Dank.
Wenn man den Namen Raisting hört, denkt man zuerst an die Erdfunkstation (sofern gerade keine Kornkreise auftauchen). Da das zur Erdfunkstation gehörende Radom (die große weiße Kuppel) im Jahr 2014 seit 50 Jahren besteht und die Akustik innen etwas ganz besonderes ist, haben wir im Juli ein ganz besonderes Konzert gewagt.
Der erste Teil des Konzerts fand im Radom statt und anschließend bei schönem Wetter der 2. Teil draußen Open Air. Zusammen mit dem Space-Cinema der Pfadfinder Landsberg wurde der Abend zu einem Erlebnis.
Innen im Radom klingt ein Ton ca. 7 Sekunden nach, was ein ganz besonderes Erlebnis ist. Dementsprechend haben wir langsame Choräle und besondere Stücke gespielt wie zum Beispiel die Anfangsfanfare aus „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß, passend zum ganzen Abend, da sie auch im Film „2001: Odyssee im Weltraum“ vorkommt. Aber für Abwechslung war trotzdem gesorgt, da Magnus Happach an seiner Ziach hervorragend mit uns zusammen Stücke von Herbert Pixner gespielt hat. Einfach wunderschöne Melodien und Harmonien in der strebenlosen Traglufthalle, dem Radom in Raisting.
Der Himmel meinte es gut mit uns, zumindest am Abend, so dass auch der zweite Teil am Radom stattfinden konnte. Neben traditioneller Blasmusik (Gruß aus Oberbayern, Von Freund zu Freund) ging es weiter mit symphonischer Blasmusik und Filmmusik. Nicht nur musikalisch sondern auch visuell konnten wir den Besuchern etwas bieten. Bei schönstem Panorama und einsetzender Dämmerung wurde das Radom durch faszinierendes LED Licht in die unterschiedlichsten Farben getaucht. Als wir den Soundtrack zu „Pirates of the Caribbean, Fluch der Karibik“ spielten, stiegen Nebelschwaden aus unserem goldgelb beleuchtenden Wikingerschiff auf, dem Sonnenuntergang entgegen. Was für eine Kulisse. Und mit schwindender Sonne kam die große angestrahlte Kuppel als riesige Leinwand immer mehr zur Geltung. Gerade beim Stück „in 80 Tagen um die Welt“ von Otto Schwarz war plötzlich Indien oder New Yorks Skyline zeitweise ganz nah in Raisting.
Um einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, schaut in unsere Fotogalerie.
Vielen Dank an alle Helfer, Musiker, die maßgeblich zum Gelingen des Abends beigetragen haben, insbesondere an die Pfadfinder Landsberg und die Radom Raisting GmbH.
Ja wo gibt’s den so was? Die Bayern haben doch was übrig für Karneval. Anders kann man es sich nicht erklären, daß 4 Musiker zu später Stunde auf diese Idee kamen: „Bauen wir ein Wikinger-Schiff“.
Zwischen der Blaskapelle Raisting und dem Karnevalsverein Schwere Artillerie aus Linz am Rhein besteht eine langjährige Freundschaft. Die beiden Vereine besuchen sich gegenseitig und 2014 wollten wir unbedingt wieder nach Linz in der schönsten Jahreszeit dort, dem Karneval. Warum gerade 2014? 2014 stellt die Schwere Artillerie mit Commodore Christian den Prinzen, was eine besondere Ehre ist.
Bei solch einem hohen Anlaß und dieser Ehre wieder am Festzug teilnehmen zu dürfen, kamen besagte 4 Musiker auf die Idee etwas besonderes zu machen. „Aber was kleines darfs nicht sein, groß muss’s schon sei“. Ca. ein Jahr vor dem Festzug ging’s los. Thomas, Konni, Hermann und Seppi opferten viele Wochenenden. Aber nicht wie man denken könnte mit Pappmasche und Gips, nein ganz und gar nicht. Massiv nach echter Zimmerer und Forstwirt-Art. Wenn sie halt was in die Hand nehmen, dann muss’s schon was gscheit’s sei. Im Schlußspurt half noch die gesamte Blaskapelle zusammen, so daß die „Urusa“ pünktlich vom Stapel lief: 9m x 2,5m
Damit war es dann im Februar soweit. Der Prinz Christian wußte noch nichts, nur über den Kontakt Murmel wurde alles bestens organisiert und die Überraschung gelang. Dank der Familie Drexl war auch das Wurfmaterial („Kamelle“ oder auf bayerisch „Gutsl“ und stilecht Brezn und Würstl) gesichert und kam beim Festzug neben dem mitgebrachtem Weißbier und bayerischen Märschen bei den Linzer Jecken äußerst gut an. Auch die Perspektive vom erhöhten Schiff und das Gefahren-Werden statt zu Fuß zu gehen, war mal was anderes.
Unsere Fotogalerie gibt einen kleinen Einblick.
Einfach a bayrisches Spektakel auf einem Schiff in der Nähe von Köln und ein Erlebnis für alle Beteiligten. Na wo gibt’s denn so was? Bei den Raistinger Musikern!