5. Februar 2020
Dirigent Christoph Drissl stellte ein wunderbar passendes Konzertprogramm zusammen:
Gestartet wurde mit dem Choralvorspiel Beatiful Savior, schöner Retter von James Swearingen. Unsere Katharina Michl hat extra noch kurzfristig Bassklarinette für dieses Stück gelernt. Vom zeitgenössischen Komponisten hin zur Klassik. Besser gesagt zum Barock und Georg Friedrich Händel und seinem Oratorium Saul. Es geht um Mord, Intrige, Liebe und am Ende des dritten Akts erklingt der nun folgende Trauermarsch. Es folgte von unserem Klarinettenquartett ein englisches Volkslied aus dem 16. Jahrhundert. Scarborogh ist eine Küstenstadt in England in North Yorkshire und Scarborogh Fair (so heißt auch das Musikstück) wurde ein 45 Tage langer Markt genannt.
Es folgenten das weltberühmte Stück „Air“ Johann Sebastian Bach aus der 3. Orchestersuite. Die langgezogenen Crescendi und die durchgehende springende auf Vierteln basierende Bassbegleitung und die fast endlos fließende Melodie machen das Stück aus.
Beim Woodstock Blasmusikfestival in Österreich wurde folgendes Lied Arrangement von Martin Scharnagel im Gemeinschaftschor erstmals aufgeführt. Das Lied „Von guten Mächten“ basiert auf einem Gedicht des evangelischen Theologen Dietrich Bonnhöfer, das dieser im Dezember 1944 im Reichssicherheitshauptamtes in Berlin in einem Brief verfasste. Obwohl oder vielleicht auch gerade weil er eingesperrt im Reichssicherheitshauptamtes saß, endet das Gedicht mit diesen wunderbar zuversichtlichen Zeilen:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Danach spielen 5 unserer Musiker in einer traditionellen Hölzbläserquintett Besetzung ein Minuett aus dem 18.Jhd. Die Besetzung ist klassisch, Flöte 2 Klarinetten, Horn und Bassklarinette. Diese Art der Besetzung hat sich im Gegensatz zum dominierenden Streichquartetts als kleine kammermusikalische Besetzung durchgesetzt.
Und um bei den Kammermusikalischen Besetzungen zu bleiben haben wir danach einen Doppelchor basierend auf einem Credo von Joseph Haydn. Doppelchor deshalb, weil Blechbläser Quartette sich gegenüberstehen und im Idealfall trotz der räumlichen Entfernung genau zusammenspielen.
Nun folgten 2 Solostücken:
Zuerst wird die Tanja Sobotta auf Ihrer Flöte uns zum Meditieren bringen. Genießen Sie den ruhigen Anfang und die schön arrangierten Tutti-Teile bis die Mediation in einem wunderbaren (Ich darf präzisieren und einen Apell an meine Musiker richt „hoffentlich wunderbaren“) A Dur Akkord endet.
Danach spielen Michael Happach an der Trompete und Martin Weber am Tenorsaxophon mit uns zusammen die Ballade von Stefan Hutter Simon’s Song. Simon war ein Freund von Stefan Hutter und rettete durch Organspenden Leben, daher komponierte Hutter diese wunderbare Ballade in Gedenken an den verstorbenen Simon. Unser Michael hat dieses Stück entdeckt und wollte es natürlich spielen, da es wunderschön aber auch wunderbar hoch ist und einen Soloteil beinhaltet. Viel Vergnügen mit diesen 2 Solostücken Mediation für Flöte und Simon’s Song für Trompete und Tenorsax.
Als nächstes folgten 2 Stücke für Blechbläserformationen. Zum einen ein Spiritual „Gebet“ von Enrique Crespo, der in Uruguay Südamerika geboren ist, aber in Stuttgart beim Radiosinfonieorchester Soloposaunist war. Und ein weiteres Stück von Martin Scharnagl, der für seine Formation Viera-Blech das Stück „The Way old friends Do“, wie es alte Freunde so machen arrangiert hat. Ursprünglich komponiert von der Popgruppe ABBA. Dabei hatten unsere Trompeten doch recht hohe Stellen zu spielen.
Wir verabschiedeten uns mit dem nächsten Stück „Book of Love“, ursprünglich aufgeführt von Peter Gabriel dem Gründungssänger der Rockband Genesis.
Den 100 Zuhörern der gut besetzten Kirche St. Remigius hat das Konzert gut gefallen und sie erklatschten sich die Zugabe „Cantabile for Winds“ von Rob Ares.