Im Oktober 2011 durften wir unsere Freunde, die Schwere Artillerie, bei Ihrem 5. Linzer Oktoberfest mit bayerischer Blasmusik unterstützen
Hier ein kurzer Reisebericht:
Am Freitag früh, am verlängerten Wochenende, ging es mit dem Zug in Richtung Linz am Rhein. Natürlich hatten wir unsere Instrumente dabei und ließen es uns nicht nehmen, auch im Zug einige Stücke zu spielen. Ich weiß nicht, ob es unser mehr als ausreichend dimensionierter Essens- und Getränkeproviant oder unsere bayerische Tracht oder unsere Musik war, aber wir hatten ziemlich schnell viele Freunde im Zug, die uns sogar einige Euros spendeten. Nicht unerwähnt bleiben darf, daß ein Leben als „Zugmusikant“ anscheinend doch recht einträglich sein kann. Eine Gaudi war es auf alle Fälle.
Kaum im schönen Linz angekommen, wurden wir herzlich von den Gastfamilien begrüßt und gleich auf die nächste Erlebnis-Fahrt geschickt. Diesmal war es ein Schiff, das von Linz nach Köln schipperte mit uns als Passagieren. Bei stahlblauem, wolkenlosem Himmel und hochsommerlichen Temperaturen betrachteten wir die Häuser am Rheinufer, teils schloßartige Anwesen oder hochmoderne Architektur oder nur einfach schönste Fachwerkhäuser. Einen kleinen Eindruck davon gibt das linksstehende Bild des Sonnenuntergangs. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, da wir einerseits aus „Reagenzgläsern“ tranken (FJ Strauß bezeichnete bei einem Köln Besuch so die 0,2 Kölschgläser), andererseits dies sehr gut durch Bestellen zweier Fässer ausglichen. Ein Kommentar eines Musikers: „Die nette Bedienung hätt‘ sich ja ansonst tot g’laufen“. Zum Abschluß der Rheinschiffahrt haben einige Musiker auch den bordeigenen Kinderspielplatz entdeckt mit Rutsche und Federwipptieren, die einem ausgiebigen Belastungstest unterzogen wurden, aus rein wissenschaftlichen Gründen versteht sich. Danach gab es in Köln in einem echten Brauhaus ein ausgiebiges Abendessen, serviert von einem – in Bayern sagen wir, „net auf den Mund gfallenen“ – Kellner, sog. Köbes.
Der nächste Tag war durch unseren Auftritt beim Oktoberfest geprägt. Vormittags Aufbauen und mittags Gegrilltes vom Grillmeister „Murmel“ und herrliche Salate von den Frauen der Artillerie. Nachmittags marschierten wir mit den Artilleristen durch die Stadt und machten Werbung für den Abend. Der Marsch endete im aufwendig renovierten alten Rathaus (aus dem 16 Jhd.), in das Bürgermeister Adi Buchwald uns zum Empfang einlud. Beim Empfang gab es ortstypisch guten Wein, gereicht von der liebreizenden Weinkönigin Carolin der I. und ihren Prinzessinnen Vanessa und Wiebke. Glücklicherweise hatten sie auch Zeit, aufs Oktoberfest mitzukommen und mit uns zu feiern.
Das erste Faß zapfte Bürgermeister Adi Buchwald gekonnt mit nur 2 Schlägen an, man merkt halt doch die Erfahrung und Übung beim 5. Linzer Oktoberfest.
Wir gaben unser Bestes und spielten bayerische Blasmusik (Sonne geht auf, Böhmischer Traum, Rosmarie, Löffelpolka…), aber auch Wies’nhits mit Gesang (Das Rote Pferd, Hände zum Himmel, Viva Colonia…). Es war a rechte Gaudi, zu der auch das gute bayrische Festbier von Paulaner in Maß- und Halbekrügen beitrug.
Ein besonderes Highlight war das Wett-Melken an Kuh Berta, die wir extra mitgebracht hatten. Die Melk-Wettkämpfer mussten 30 Sekunden alles geben, was die Zitzen hergaben. Commodore Christian moderierte in gewohnt souveräner Weise und feuerte die Melker zu Höchstleistungen an, so daß der beste sogar über 1 Liter Milch der Kuh Berta entlockte.
Auch Aushilfstrommler „Murmel“, den wir uns von der schweren Artillerie geborgt hatten, hatte an der großen Trommel seinen Spaß, wobei der Soloschlag bei Polkas am Schluß zumindest manchmal noch verbesserungsfähig war. 😉
Am Sonntag ging’s dann wieder mit der Bahn zurück in die Heimat nach Raisting, wobei auch ein Musiker gleich weiter fuhr auf die Wies’n nach München, als Ausklang sozusagen.
Für uns war es wieder ein herrlicher Vereinsausflug in Linz. Vielen, von Herzen kommenden Dank, möchten wir an unsere Freunde von der Schweren Artillerie und die Gastfamilien richten, die uns wie immer herzlich aufgenommen haben und ein tolles Fest in Linz auf die Beine gestellt haben.
„Ja meine lieben Leut,“ vielen Dank und hoffentlich sehen und hören wir uns mal wieder in Linz oder Raisting. Mehr Fotos in unserer Galerie.